Was ist Bodenarbeit?

Bodenarbeit beginnt in dem Moment, wo ich dem Pferd gegenüber stehe. Also: Von der Weide oder aus der Box holen, zur Weide / Box bringen, zum Putzplatz führen, das Putzen selbst fällt auch hier rein, Spazierengehen und dann natürlich auf dem Platz oder in der Halle selbst.
Mancher wird nun denken: was soll das? Wie jetzt, putzen und Bodenarbeit? Ganz einfach: Es ist schlicht und ergreifend unfair dem Pferd gegenüber -und auch äußerst verwirrend- wenn ich beim Putzen nicht genauso konsequent bin, wie dann bei der "richtigen Arbeit". Will heißen: wenn ich sage, das Pferd soll genau da stehen bleiben, dann soll es das auch. Auch wenn es 25 mal versucht, sich von eben der Stelle wegzubewegen! Ich hab das gefordert, also ist das so! Und es kann nicht sein daß das Pferd beim Putzen von links nach rechts schwenkt wie es gerade will, ich dann aber auf dem Platz oder in der Halle das Pferd frei hinstelle, den Strick auf den Boden lege und erwarte daß es nun auch da stehen bleibt wenn ich mich weg bewege!
Diese Dinge sind, wie die Bodenarbeit selbst, am Anfang gewöhnungsbedürftig, allerdings trägt unsere Arbeit, beziehen wir sie in den gesammten Alltag mit dem Pferd mit ein, wesentlich schneller Früchte! Denn: so setzt auch und vor allem beim Menschen eine Automatisierung ein, man muß bei weitem nicht mehr so viel nachdenken, es wird zur Routine. Und die schafft Sicherheit und Vertrauen! Nichts verwirrt ein Pferd mehr als ein Mensch der mal nur "tüddelig" ist, sprich inkonsequent und unaufmerksam und dann, 2 Minuten später, suuuper konsequent und schon fast "herrisch" da Mensch durch seine Hin- und her-Art selbst noch keine Routine gefunden hat und so auch nicht finden kann! So sind neue, größere Konflikte vorprogrammiert! Deshalb gilt: was ich gestern als Gesetz aufgestellt habe gilt auch heute, morgen und übermorgen und zwar immer und überall!